Dienstzeugnis oder Arbeitszeugnis: Was ist der Unterschied und welches Zeugnis steht Ihnen zu?

Im deutschen Arbeitsrecht begegnen Arbeitnehmer und Arbeitgeber häufig den Begriffen Arbeitszeugnis und Dienstzeugnis. Doch worin unterscheiden sich diese Dokumente eigentlich? In diesem Artikel erfahren Sie, welche rechtlichen und inhaltlichen Unterschiede es gibt, für wen welches Zeugnis relevant ist und wie Sie sich ein optimales Zeugnis sichern. Außerdem geben wir Ihnen praktische Tipps zum Anfordern, Verstehen und Erstellen Ihres Zeugnisses – inklusive hilfreicher interner Links und Tools wie dem kostenlosen Arbeitszeugnisgenerator von zeugnisprofi.de.

Was ist ein Arbeitszeugnis?

Ein Arbeitszeugnis ist eine schriftliche Bescheinigung des Arbeitgebers über Dauer, Art und Verlauf eines Arbeitsverhältnisses. Es dient als Referenz für zukünftige Bewerbungen und ist ein zentraler Bestandteil Ihrer Bewerbungsunterlagen. In der Privatwirtschaft ist der Begriff Arbeitszeugnis der Standard.

Arten von Arbeitszeugnissen

Was ist ein Dienstzeugnis?

Der Begriff Dienstzeugnis wird überwiegend im öffentlichen Dienst verwendet, etwa bei Behörden, Schulen oder staatlichen Unternehmen. Inhaltlich entspricht das Dienstzeugnis dem Arbeitszeugnis, orientiert sich aber an bestimmten Vorgaben und typischen Formulierungen des öffentlichen Sektors. Für Beamte und Tarifbeschäftigte ist das Dienstzeugnis die Regel.

Rechtliche Grundlage

Sowohl für das Arbeitszeugnis als auch für das Dienstzeugnis gilt § 109 Gewerbeordnung (GewO): Jeder Arbeitnehmer hat bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis, das wahrheitsgemäß und wohlwollend formuliert sein muss.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Überblick

MerkmalArbeitszeugnisDienstzeugnis
GeltungsbereichPrivatwirtschaftÖffentlicher Dienst
Rechtliche Basis§ 109 GewO§ 109 GewO, beamtenrechtliche Vorschriften
InhaltArt, Dauer, Leistung, VerhaltenArt, Dauer, Leistung, Verhalten
FormulierungenZeugnissprache/ZeugniscodeStandardisierte, oft konservative Formulierungen
Typische EmpfängerAngestellte, ArbeiterBeamte, Tarifbeschäftigte

Tipp: In der Praxis gibt es oft Überschneidungen bei den Formulierungen. Siehe dazu unseren Leitfaden zu Arbeitszeugnis-Formulierungen und ihrer Bedeutung.

Wann erhalten Sie welches Zeugnis?

  • Arbeiten Sie im öffentlichen Dienst, steht Ihnen ein Dienstzeugnis zu.
  • Sind Sie in der Privatwirtschaft beschäftigt, erhalten Sie ein Arbeitszeugnis.
  • Bei Praktika, Minijobs oder Ausbildungen gibt es ebenfalls spezielle Formen, etwa das Arbeitszeugnis für Minijobs oder das Ausbildungszeugnis.

Worauf sollten Sie beim Zeugnis achten? – Praktische Tipps

1. Zeugnis sorgfältig prüfen lassen

Die Formulierungen im (Dienst-)Zeugnis sind oft verschlüsselt. Nutzen Sie die kostenlose Arbeitszeugnisanalyse von zeugnisprofi.de, um Ihr Zeugnis schnell und verständlich prüfen zu lassen.

2. Auf die Zeugnissprache achten

Achten Sie auf typische Codes wie „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ (sehr gut) oder „zu unserer Zufriedenheit“ (befriedigend). Mehr dazu in unserem Beitrag Arbeitszeugnis: Bedeutung der Zufriedenheitsformeln.

3. Zeugnis rechtzeitig anfordern

Ihr Anspruch auf ein Zeugnis verjährt in der Regel nach 3 Jahren. Fordern Sie Ihr Zeugnis daher zeitnah nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses an. Tipps und eine Muster-Formulierung finden Sie unter Arbeitszeugnis anfordern: Vorlage & Tipps.

4. Zeugnis digital erstellen

Mit dem kostenlosen Arbeitszeugnisgenerator erstellen Sie in wenigen Minuten individuelle Arbeits- oder Dienstzeugnisse online – schnell, rechtssicher und unkompliziert.

5. Zeugnis bei Bewerbungen strategisch einsetzen

Ein gutes Arbeits- oder Dienstzeugnis ist ein Pluspunkt bei jeder Bewerbung. Worauf Sie dabei achten sollten, lesen Sie im Artikel Zeugnis bei der Bewerbung: Tipps & Hinweise.

Fazit: Dienstzeugnis oder Arbeitszeugnis – das sollten Sie wissen

Ob Sie ein Dienstzeugnis oder ein Arbeitszeugnis erhalten, hängt hauptsächlich von Ihrem Arbeitgeber ab. Inhaltlich erfüllen beide Zeugnisse denselben Zweck: Sie dokumentieren Ihre Beschäftigungsdauer, Ihre Aufgaben und Ihre Leistungen. Für Ihre Karriere ist es entscheidend, das Zeugnis zu verstehen und gegebenenfalls nachbessern zu lassen. Zeugnistools wie die Arbeitszeugnisanalyse oder der Zeugnisgenerator unterstützen Sie dabei optimal.

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