Arbeitszeugnis Ausbildung: Alles, was Auszubildende wissen müssen
Ein Arbeitszeugnis nach der Ausbildung ist ein entscheidender Karrierebaustein für Berufsanfänger. Es dokumentiert deine Leistungen und dein Verhalten während der Ausbildungszeit und ist oft das erste wichtige Referenzschreiben für die weitere berufliche Laufbahn. In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Ausbildungszeugnissen es gibt, was darin stehen muss, wie du dein Zeugnis richtig liest und wie du mit Hilfe unserer kostenlosen Tools Zeugnisanalyse und Zeugnisgenerator dein perfektes Ausbildungszeugnis erhältst.
Was ist ein Arbeitszeugnis nach der Ausbildung?
Nach § 16 Berufsbildungsgesetz (BBiG) hat jeder Auszubildende bei Beendigung des Ausbildungsverhältnisses Anspruch auf ein schriftliches Zeugnis. Das Arbeitszeugnis Ausbildung bescheinigt, welche Tätigkeiten du während der Lehre ausgeübt hast, welche Fertigkeiten und Kenntnisse du erworben hast und – beim qualifizierten Zeugnis – wie deine Leistungen und dein Sozialverhalten bewertet wurden.
Arten von Ausbildungszeugnissen
Es gibt zwei Hauptformen:
- Einfaches Ausbildungszeugnis: Enthält Angaben zu Art, Dauer und Ziel der Ausbildung sowie eine Auflistung der erlernten Fertigkeiten und Kenntnisse. Eine Bewertung deiner Leistungen oder deines Verhaltens findet hier nicht statt.
- Qualifiziertes Ausbildungszeugnis: Umfasst zusätzlich eine Bewertung deiner Leistungen und deines Sozialverhaltens. Dieses Zeugnis ist für Bewerbungen besonders wichtig, da es zukünftigen Arbeitgebern einen umfassenderen Eindruck von dir vermittelt.
Mehr zu den Unterschieden findest du im Beitrag: Einfaches Arbeitszeugnis – Inhalt, Aufbau und Praxistipps und Qualifiziertes Arbeitszeugnis: Inhalte, Aufbau und Praxistipps.
Inhalt und Aufbau eines Arbeitszeugnisses Ausbildung
Ein Ausbildungszeugnis sollte stets wahrheitsgemäß und wohlwollend formuliert sein und folgende Bestandteile enthalten:
Formale Anforderungen
- Firmenpapier mit vollständigem Briefkopf und Datum
- Keine handschriftlichen Zusätze, Korrekturen oder Markierungen
- Unterschrift der zuständigen Person (z.B. Ausbilder, Personalabteilung)
- Fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik
Inhaltliche Anforderungen
- Art und Zeitraum der Ausbildung
- Beschreibung der Ausbildungsinhalte und Tätigkeiten
- Bewertung der Leistungen (bei qualifiziertem Zeugnis)
- Bewertung des Sozialverhaltens
- (Optional, aber üblich) Dankes- und Abschlussformel
Eine typische Schlussformel könnte lauten:
"Wir danken Frau Mustermann für ihre engagierte Mitarbeit und wünschen ihr für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und persönlich alles Gute."
Das Fehlen einer solchen Abschlussformel kann von Personalern negativ bewertet werden. Weitere Tipps findest du in unserem Artikel Arbeitszeugnis: Wohlwollend – worauf kommt es an?.
Geheime Noten: Die Zeugnissprache
Personalverantwortliche nutzen oft feststehende Formulierungen, sogenannte Zeugnis-Codes, um Leistungen zu bewerten. Ein Beispiel:
- "Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" entspricht der Note 1 (sehr gut)
- "Zu unserer Zufriedenheit" steht für die Note 4 (ausreichend)
Lies dazu auch unseren Ratgeber: Arbeitszeugnis-Formulierungen richtig lesen und interpretieren.
Anspruch, Fristen und rechtliche Hinweise
- Dein Anspruch auf das Ausbildungszeugnis besteht bei Beendigung der Ausbildung.
- Warte nicht zu lange: In vielen Branchen verfällt der Anspruch bereits nach sechs Wochen.
- Fordere dein Zeugnis am besten schriftlich und zeitnah an.
Solltest du mit dem Zeugnis nicht einverstanden sein, hast du das Recht, eine Korrektur einzufordern oder das Zeugnis anzufechten. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung findest du hier: Arbeitszeugnis anfechten – Schritt für Schritt zu einem korrekten Zeugnis.
Praktische Tipps: So bekommst du ein Top-Ausbildungszeugnis
- Fordere immer ein qualifiziertes Zeugnis an – es ist für Bewerbungen wertvoller.
- Prüfe das Zeugnis sorgfältig auf Formulierungen und lasse es im Zweifel von Experten prüfen.
- Nutze die kostenlose Arbeitszeugnisanalyse auf zeugnisprofi.de, um versteckte Formulierungen und Noten zu erkennen.
- Erstelle dein individuelles Zeugnis schnell und einfach mit unserem kostenlosen Arbeitszeugnisgenerator.
Häufige Fehler im Ausbildungszeugnis – und wie du sie vermeidest
- Unvollständige Tätigkeitsbeschreibung: Fordere eine konkrete und umfassende Darstellung deiner Aufgaben.
- Fehlende Bewertung: Bestehe auf eine Leistungs- und Verhaltensbewertung im qualifizierten Zeugnis.
- Negative Andeutungen: Zeugnisse müssen wohlwollend sein. Lass zweifelhafte Formulierungen korrigieren.
- Rechtschreibfehler oder Formmängel: Ein fehlerhaftes Zeugnis wirkt unprofessionell – bitte um Korrektur.
Muster und Vorlagen zum Arbeitszeugnis Ausbildung
Du suchst nach Beispielen? In unserem Bereich Arbeitszeugnis Muster und Vorlagen findest du zahlreiche Muster für verschiedene Berufe, z.B.:
Fazit: Das Ausbildungszeugnis als Sprungbrett
Das Arbeitszeugnis nach der Ausbildung ist mehr als eine Formalität – es kann dein berufliches Weiterkommen maßgeblich beeinflussen. Informiere dich über deinen Anspruch, prüfe dein Zeugnis kritisch und nutze unsere kostenlosen Tools zur Analyse und Erstellung. So präsentierst du dich optimal bei zukünftigen Arbeitgebern.
Weitere Themen rund ums Arbeitszeugnis:
- Arbeitszeugnis oder Zwischenzeugnis – Unterschiede, Ansprüche und Tipps
- Alles Wichtige zu Arbeitszeugnissen: Rechte, Pflichten und praktische Tipps
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