Arbeitszeugnis Schlussformel Note 2: Beispiele & Tipps

Die Schlussformel ist der letzte Eindruck, den Ihr Arbeitszeugnis hinterlässt – und sie verrät Personalprofis oft mehr, als viele glauben. Gerade bei einer Schlussformel mit der Note 2 („gut“) kommt es auf Nuancen an: Ein fehlendes „stets“, ein ausgelassener Dank oder ungenaue Zukunftswünsche können Ihre Gesamtbewertung spürbar verschlechtern.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie eine gute Schlussformel (Note 2) aussieht, welche Formulierungen typisch sind, worauf Personalverantwortliche achten – und wie Sie Ihr eigenes Zeugnis schnell und rechtssicher prüfen oder verbessern lassen.
Kurz zusammengefasst
- Note 2 erkennen: „stets gute Leistungen“, „weiterhin Erfolg“, klares Bedauern und ausdrücklicher Dank sind starke Indikatoren.
- Wichtige Bausteine: Bedauern des Ausscheidens, Dank, Zukunftswünsche – idealerweise positiv und ohne versteckte Kritik.
- Fehlende Schlussformel: rechtlich zulässig, wird in der Praxis aber häufig als Warnsignal verstanden.
- Formulierungen prüfen: Achten Sie auf Wörter wie „stets“, „weiterhin“ und die Reihenfolge von Bedauern, Dank und Wünschen.
- Professionelle Hilfe nutzen: Mit der kostenlosen Arbeitszeugnis-Analyse oder dem Arbeitszeugnisgenerator von zeugnisprofi.de optimieren Sie Ihr Zeugnis schnell und bequem.
Inhalt
- Was bedeutet „Schlussformel Note 2“ im Arbeitszeugnis?
- Typische Elemente einer Schlussformel mit Note 2
- Beispiele: Schlussformel Note 2 in der Praxis
- Fehlende oder schwache Schlussformel – ein Problem?
- Checkliste: So erkennen Sie die Note 2 in Ihrem Zeugnis
- Schlussformel verbessern: Vorgehen und Musterformulierungen
- Fazit: Schlussformel Note 2 gezielt für die Bewerbung nutzen
Was bedeutet „Schlussformel Note 2“ im Arbeitszeugnis?
Die Schlussformel ist der letzte Abschnitt eines qualifizierten Arbeitszeugnisses. Sie steht nach der Leistungs- und Verhaltensbeurteilung und umfasst in der Regel:
- das Bedauern über das Ausscheiden
- den Dank für die Zusammenarbeit
- gute Wünsche für die Zukunft
Juristisch besteht kein Anspruch auf eine Schlussformel. In der Praxis wird sie jedoch von vielen Arbeitgebern verwendet, um die Gesamtbewertung „abzurunden“ und einen persönlichen Ton anzuschlagen.
Note 2 – „stets gute Leistungen“
Eine Schlussformel mit Note 2 spiegelt eine gute, aber nicht hervorragende Gesamtbewertung wider. Typische Signale:
- „stets gute Leistungen“ statt „stets sehr gute Leistungen“
- „gute Zusammenarbeit“ statt „jederzeit vorbildliche Zusammenarbeit“
- freundliches, aber nicht überschwänglich-enthusiastisches Bedauern
Die Formulierungen knüpfen meist an die im Zeugnis verwendete Zeugnissprache an (z. B. „zu unserer vollen Zufriedenheit“ für Note 2). Mehr dazu finden Sie in unserem Leitfaden Arbeitszeugnis-Noten verstehen.
Typische Elemente einer Schlussformel mit Note 2
Eine überzeugende Schlussformel Note 2 besteht aus drei Bausteinen, die inhaltlich und sprachlich zusammenpassen sollten.
1. Bedauern über das Ausscheiden
Der Arbeitgeber drückt aus, dass er den Weggang der Person nicht begrüßt, sondern bedauert:
- „Wir bedauern ihr Ausscheiden…“
- „Wir bedauern sein Ausscheiden aus unserem Unternehmen…“
Fehlt dieses Bedauern, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Arbeitgeber mit der Person nicht wirklich unzufrieden, aber auch nicht besonders glücklich war.
2. Dank für die gute Zusammenarbeit
Für Note 2 ist entscheidend, dass der Dank die gute Leistung betont, ohne auf Top-Spitzenleistungen abzuheben:
- „…und bedanken uns für ihre stets guten Leistungen.“
- „…und danken ihm für die jederzeit gute Zusammenarbeit und seine Einsatzbereitschaft.“
Wichtige Signalwörter:
- „stets“ / „immer“ → unterstreicht Kontinuität
- „gute Leistungen“, „erfolgreiche Mitarbeit“ → klare Leistungsbewertung
Fehlt der Dank komplett oder klingt er sehr formelhaft und blass („wir danken für die Zusammenarbeit“), kann dies als abgewertete Schlussformel gelesen werden.
3. Gute Wünsche für die Zukunft
Die Zukunftswünsche zeigen, wie positiv das Unternehmen auf den weiteren Weg der Person blickt:
- „Für die berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
- „Wir wünschen ihm für die Zukunft beruflich wie privat alles Gute und weiterhin Erfolg.“
Besonders wichtig ist das Wort „weiterhin“:
Es impliziert, dass die Person bereits erfolgreich war und dieser Erfolg fortgesetzt werden soll. Fehlt „weiterhin“, kann zwischen den Zeilen mitschwingen, dass die Leistungen bisher nicht besonders erfolgreich waren.
Beispiele: Schlussformel Note 2 in der Praxis
Im Folgenden einige praxisnahe Musterformulierungen für eine Schlussformel mit der Note 2. Sie dienen als Orientierung für die eigene Zeugnisprüfung oder -erstellung.
Standardformulierung Note 2 (neutral-gut)
„Wir bedauern das Ausscheiden von Frau X und bedanken uns für die stets guten Leistungen. Für ihre berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin Erfolg.“
Warum Note 2?
- „stets gute Leistungen“
- Bedauern + Dank + Zukunftswünsche vorhanden
- „weiterhin Erfolg“ bestätigt bereits erzielten Erfolg
Variante bei einvernehmlicher Trennung
„Herr Y verlässt unser Unternehmen auf eigenen Wunsch. Wir bedauern sein Ausscheiden und danken ihm für die jederzeit gute Zusammenarbeit und seine stets guten Leistungen. Für seine berufliche und private Zukunft wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
Elemente der Note 2:
- „stets gute Leistungen“
- „jederzeit gute Zusammenarbeit“
- „weiterhin viel Erfolg“
Kurzfassung (z. B. bei einfachereren Tätigkeiten)
„Wir bedanken uns für die stets guten Leistungen von Frau Z und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute und weiterhin Erfolg.“
Hier ist kein explizites Bedauern enthalten – dadurch tendiert die Formulierung eher zu einer schwächeren Note 2, kann aber je nach Gesamtzeugnis noch als gut durchgehen.
Fehlende oder schwache Schlussformel – ein Problem?
Obwohl die Rechtsprechung (z. B. Bundesarbeitsgericht) keinen Anspruch auf eine Schlussformel kennt, bewerten viele Personaler deren Fehlen als Warnsignal.
Mögliche Interpretationen ohne Schlussformel
- Das Arbeitsverhältnis endete nicht im Guten.
- Das Unternehmen möchte sich nicht positionieren.
- Die Leistungen waren so lala und man will es nicht offen benoten.
Eine fehlende Schlussformel kann daher die Gesamtwirkung Ihrer Bewerbung schwächen, selbst wenn der Leistungsblock positiv formuliert ist.
Schwache Schlussformeln und versteckte Kritik
Auch inhaltlich schwache Schlussformeln sind problematisch. Beispiele:
- „Wir wünschen ihm alles Gute.“ (kein Erfolg, kein Dank, kein Bedauern)
- „Wir danken für die Mitarbeit.“ (kann bedeuten: nicht mehr als das Minimum)
In Kombination mit eher neutralen Leistungsformulierungen kann das schnell in Richtung Note 3 oder schlechter kippen. Einen Überblick über typische Codes finden Sie in unserem Beitrag Arbeitszeugnis entschlüsseln – Tabelle & Beispiele.
Checkliste: So erkennen Sie die Note 2 in Ihrem Zeugnis
Nutzen Sie diese kompakte Prüfliste, um Ihre Schlussformel selbst einzuschätzen:
- Gibt es überhaupt eine Schlussformel?
- Ja → weiter prüfen
- Nein → kann negativ wahrgenommen werden, ggf. Ergänzung anregen
- Bedauert der Arbeitgeber Ihr Ausscheiden?
- Typisch Note 2: „Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden…“
- Fehlt das Bedauern ganz, ist Vorsicht geboten.
- Wird ausdrücklich für gute Leistungen gedankt?
- „stets gute Leistungen“ oder „jederzeit gute Mitarbeit“ = Note 2
- Nur „danken für die Mitarbeit“ = eher durchschnittlich
- Enthält die Formel „weiterhin Erfolg“?
- „weiterhin (viel) Erfolg“ signalisiert bereits vorhandenen Erfolg
- Nur „alles Gute“ ohne Erfolg kann als Abwertung verstanden werden
- Passt die Schlussformel zur restlichen Note im Zeugnis?
- Leistungsblock: „stets zu unserer vollen Zufriedenheit“ → Note 2
- Schlussformel sollte dies widerspiegeln (kein Bruch in der Tonalität).
Wenn Sie unsicher sind, wie Ihr Zeugnis insgesamt zu bewerten ist, können Sie über unsere kostenlose Arbeitszeugnis-Analyse eine professionelle Einschätzung einholen.
Schlussformel verbessern: Vorgehen und Musterformulierungen
Stellen Sie fest, dass Ihre Schlussformel zu schwach ist oder nicht zur übrigen Bewertung passt, sollten Sie aktiv werden.
Schritt 1: Gesamtzeugnis bewerten lassen
Bevor Sie beim Arbeitgeber eine Änderung anfragen, sollten Sie wissen, wo Sie wirklich stehen:
- Entspricht der Leistungsblock Note 2, 3 oder besser/schlechter?
- Ist die Schlussformel konsistent zur restlichen Bewertung?
Unsere Experten unterstützen Sie dabei, etwa über die kostenlose Analyse oder einen Blick in unseren Leitfaden Arbeitszeugnis verbessern.
Schritt 2: Konkrete Formulierungsvorschläge machen
Arbeitgeber sind oft dankbar, wenn sie einen konkreten Textvorschlag erhalten. Für eine Schlussformel Note 2 können Sie z. B. anregen:
„Wir bedauern das Ausscheiden von Frau X und bedanken uns für ihre stets guten Leistungen und die angenehme Zusammenarbeit. Für ihre berufliche und private Zukunft wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
oder bei Note 2 mit stärkerem Fokus auf die Zusammenarbeit:
„Wir bedauern das Ausscheiden von Herrn Y sehr und danken ihm für seine stets guten Leistungen sowie die jederzeit gute Zusammenarbeit. Für seine weitere berufliche und private Zukunft wünschen wir ihm alles Gute und weiterhin viel Erfolg.“
Wichtig ist, dass Ihre Vorschläge realistisch zur übrigen Bewertung passen. Verlangt man eine „sehr gute“ Schlussformel bei einem sonst durchschnittlichen Zeugnis, lehnen Arbeitgeber dies häufig ab – zu Recht.
Schritt 3: Zeugnisse rechtssicher formulieren (für Arbeitgeber & Führungskräfte)
Wenn Sie selbst Zeugnisse erstellen, hilft ein strukturierter Ansatz, um konsistente und rechtssichere Formulierungen zu finden – inklusive Schlussformel. Mit dem Arbeitszeugnisgenerator von zeugnisprofi.de:
- wählen Sie die gewünschte Note (z. B. Note 2 „gut“),
- erhalten automatisch passende Formulierungen für alle Zeugnisbausteine,
- inkl. professionell gestalteter Schlussformel ohne versteckte Codes.
Gerade bei häufigen Zeugniserstellungen (HR, Führungskräfte) spart das Zeit und minimiert rechtliche Risiken.
Fazit: Schlussformel Note 2 gezielt für die Bewerbung nutzen
Eine Arbeitszeugnis-Schlussformel mit Note 2 wirkt auf den ersten Blick unscheinbar, hat aber einen großen Einfluss auf die Gesamtwirkung Ihres Zeugnisses:
- Sie bestätigt Ihre guten, konstanten Leistungen.
- Sie zeigt, dass das Unternehmen Ihr Ausscheiden bedauert.
- Sie unterstreicht mit „weiterhin Erfolg“, dass Sie bereits erfolgreich waren.
Achten Sie insbesondere auf die drei Kernelemente Bedauern, Dank und Zukunftswünsche sowie auf Signalwörter wie „stets“ und „weiterhin Erfolg“. Passen Schlussformel und restliche Bewertung nicht zusammen oder fehlen entscheidende Bausteine, sollten Sie aktiv eine Anpassung anregen.
Wenn Sie sich unsicher sind, wie Ihr Zeugnis zu lesen ist oder ob Ihre Schlussformel wirklich einer Note 2 entspricht, können Sie:
- Ihr Dokument kostenlos über unsere Arbeitszeugnis-Analyse prüfen lassen oder
- mit dem Arbeitszeugnisgenerator ein sauberes, rechtssicheres Zeugnis inkl. passender Schlussformel erstellen.
So stellen Sie sicher, dass Ihr Arbeitszeugnis Ihre berufliche Leistung fair widerspiegelt – und bei zukünftigen Arbeitgebern den bestmöglichen Eindruck hinterlässt.


