Arbeitszeugnis „zur vollen Zufriedenheit“ – Was bedeutet diese Formulierung?
Das Arbeitszeugnis ist oft entscheidend für Ihre berufliche Zukunft. Eine der häufigsten und wichtigsten Formulierungen darin ist „zur vollen Zufriedenheit“. Doch was verbirgt sich hinter dieser Zeugnissprache wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, wie diese Bewertung zu interpretieren ist, welche Noten dahinterstecken, worauf Sie achten sollten – und wie Sie Ihr Zeugnis optimieren können.
Was bedeutet „zur vollen Zufriedenheit“ im Arbeitszeugnis?
Die Formulierung „zur vollen Zufriedenheit“ ist ein fest etablierter Begriff in der Zeugnissprache und entspricht der Schulnote 3 (befriedigend). Sie signalisiert, dass der Arbeitgeber mit den Leistungen des Mitarbeiters grundsätzlich zufrieden war, aber keine überdurchschnittlichen oder herausragenden Leistungen bescheinigt.
Wichtig: „Zur vollen Zufriedenheit“ ist nicht schlecht, aber eben auch nicht gut. Es ist die durchschnittliche Bewertung und sollte im Kontext Ihrer beruflichen Ziele eingeordnet werden.
Die Zufriedenheitsskala im Überblick
In deutschen Arbeitszeugnissen hat sich eine standardisierte Skala durchgesetzt, um Leistungen zu bewerten:
- Sehr gut (Note 1): „stets zur vollsten Zufriedenheit“
- Gut (Note 2): „stets zur vollen Zufriedenheit“
- Befriedigend (Note 3): „zur vollen Zufriedenheit“
- Ausreichend (Note 4): „zur Zufriedenheit“
- Mangelhaft (Note 5): „im Großen und Ganzen zur Zufriedenheit“
- Ungenügend (Note 6): „hat sich bemüht“
Mehr Details zu den Arbeitszeugnis-Formulierungen finden Sie in unserem Ratgeber.
Praktische Tipps: Was tun, wenn „zur vollen Zufriedenheit“ im Zeugnis steht?
1. Bewertung richtig einschätzen
Überprüfen Sie zunächst, ob diese Formulierung Ihren tatsächlichen Leistungen entspricht. Ein „befriedigend“ kann für Berufseinsteiger oder bei schwierigen Arbeitsverhältnissen angemessen sein, für Bewerbungen auf begehrte Positionen jedoch hinderlich.
2. Anspruch auf bessere Bewertung prüfen
Sie haben keinen automatischen Anspruch auf eine bessere als durchschnittliche Bewertung. Für die Formulierung „stets zur vollen Zufriedenheit“ oder „stets zur vollsten Zufriedenheit“ müssen Sie nachweisen, dass Ihre Leistungen überdurchschnittlich waren – etwa durch Nachweise, Referenzen oder besondere Erfolge.
3. Zeugnis prüfen und optimieren
- Lassen Sie Ihr Arbeitszeugnis von Profis analysieren – zum Beispiel mit unserer kostenlosen Arbeitszeugnisanalyse.
- Nutzen Sie den kostenlosen Arbeitszeugnisgenerator, um Formulierungen zu verbessern und gezielt auf eine bessere Bewertung zu kommen.
4. Auf weitere Formulierungen achten
Nicht nur die Zufriedenheitsformel zählt: Prüfen Sie das gesamte Zeugnis auf versteckte negative Aussagen, Geheimcodes oder widersprüchliche Angaben. Mehr dazu in unserem Artikel Qualifiziertes Arbeitszeugnis – Inhalte, Aufbau und Praxistipps.
Beispiele für „zur vollen Zufriedenheit“ in Arbeitszeugnissen
Hier einige typische Formulierungen:
- „Die ihr/ihm übertragenen Aufgaben erledigte sie/er zur vollen Zufriedenheit.“
- „Er/Sie erfüllte die ihm/ihr gestellten Aufgaben zur vollen Zufriedenheit.“
Tipp: Fehlt das Wort „stets“ oder „vollsten“, handelt es sich klar um die durchschnittliche Note 3.
Kann man gegen eine „zur vollen Zufriedenheit“-Bewertung vorgehen?
Die Rechtsprechung sieht vor, dass Arbeitnehmer, die eine bessere als durchschnittliche Bewertung möchten, dies belegen müssen. Wer besondere Leistungen nachweisen kann, sollte dies dem Arbeitgeber darlegen und eine Änderung anregen.
Häufige Fragen rund um „zur vollen Zufriedenheit“
Ist „zur vollen Zufriedenheit“ im Arbeitszeugnis schlecht?
Nein, aber es ist auch nicht überdurchschnittlich. Es ist der Standardfall für durchschnittliche Leistungen.
Wie kann ich mein Arbeitszeugnis verbessern?
Fordern Sie eine Überarbeitung, wenn Sie nachweislich besser waren. Nutzen Sie dazu auch unsere Tools:
Welche Formulierungen sind besser als „zur vollen Zufriedenheit“?
- „stets zur vollen Zufriedenheit“ (Note 2 – gut)
- „stets zur vollsten Zufriedenheit“ (Note 1 – sehr gut)
Eine Übersicht über verschiedene Berufe und Muster finden Sie hier:
- Arbeitszeugnis Muster Fachlagerist
- Arbeitszeugnis Muster Fitnesstrainer
- Arbeitszeugnis Muster Fotograf
- Arbeitszeugnis Muster Friseur
- Arbeitszeugnis Muster Grafikdesigner
Fazit: „Zur vollen Zufriedenheit“ ist Mittelmaß – holen Sie mehr heraus!
Die Formulierung „zur vollen Zufriedenheit“ ist die durchschnittliche Bewertung im Arbeitszeugnis. Für einen Karriereschub sollten Sie auf eine bessere Formulierung achten. Nutzen Sie unsere kostenlose Zeugnisanalyse und den Arbeitszeugnisgenerator, um Ihr Zeugnis zu optimieren und Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.
Weitere Informationen und Tipps rund um das Thema Arbeitszeugnis finden Sie in unseren Ratgebern und Muster-Vorlagen.