Arbeitszeugnis Bewertung

Arbeitszeugnis Bewertung – Noten richtig verstehen

Ein Arbeitszeugnis begleitet jede berufliche Station und entscheidet oft darüber, ob eine Bewerbung in die nächste Runde kommt. Dieser Leitfaden erläutert Schritt für Schritt, wie Sie die Arbeitszeugnis Bewertung unabhängig und sachlich durchführen, um Leistungs- und Verhaltensnoten sicher zu identifizieren.

1. Bedeutung der Arbeitszeugnis Bewertung

  • Personaler:innen nutzen die Bewertung, um fachliche Qualifikation und Soft Skills einschätzen zu können.
  • Eine objektive Zeugnisnote schützt vor Missverständnissen und bietet Argumente für Gehalts- oder Positionsverhandlungen.
  • Frühzeitiges Erkennen von Unstimmigkeiten ermöglicht rechtzeitige Korrekturen.

2. Bewertungsmaßstäbe und Notensystem

2.1 Das inoffizielle Schulnotensystem

FormulierungNoteInterpretation
„stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“1hervorragend, übertrifft Erwartungen
„stets zu unserer vollen Zufriedenheit“2sehr gut, Erwartungen voll erfüllt
„zu unserer vollen Zufriedenheit“3gut, solide Leistung
„im Großen und Ganzen zufriedenstellend“4ausreichend, Verbesserungsbedarf
„hat sich bemüht“5mangelhaft, Zielerreichung fraglich
„war bemüht, den Anforderungen gerecht zu werden“6ungenügend, Anforderungen nicht erfüllt

Hinweis: Die Abstufung ergibt sich häufig aus kleinen Wortänderungen wie „stets“, „vollsten“ oder „im Großen und Ganzen“.

2.2 Gewichtung von Leistung und Verhalten

  • Leistung umfasst Qualität, Quantität, Fachwissen und Initiative.
  • Verhalten beschreibt den Umgang mit Kolleg:innen, Vorgesetzten und Kund:innen.
  • Beide Komponenten sollten gleichwertig positiv dargestellt sein, um eine harmonische Gesamtnote zu ergeben.

3. Sprachliche Feinheiten erkennen

  1. Adverbien: Zusätze wie „immer“ oder „grundsätzlich“ verändern die Aussagekraft erheblich.
  2. Reihenfolge: Ein Lob an zweiter Stelle kann auf eine abgeschwächte Bedeutung hinweisen.
  3. Auslassungen: Wird ein Bereich nicht erwähnt, deutet das häufig auf Defizite hin.

4. Anleitung zur Selbstbewertung

  1. Formale Prüfung: Stimmt das Datum? Ist das Zeugnis auf Firmenpapier und von einer autorisierten Person unterschrieben?
  2. Inhaltliche Analyse: Markieren Sie Schlüsselphrasen zu Leistung und Verhalten.
  3. Notenübersetzung: Ordnen Sie jede Formulierung einer Note zu (siehe Tabelle oben).
  4. Gesamtnote ableiten: Durchschnitt aus Leistungs- und Verhaltensnoten bilden – Abweichungen kritisch hinterfragen.
  5. Abgleich mit der Realität: Prüfen Sie, ob die Note Ihrer tatsächlichen Performance entspricht.

Checkliste als PDF

Laden Sie unsere kompakte Checkliste „Arbeitszeugnis Bewertung“ herunter, um jede Analyse systematisch zu dokumentieren.

5. Professionelle Unterstützung

  • Zeugnisanalyse-Tools prüfen Phrasen automatisiert und geben eine vorläufige Gesamtnote aus.
  • Fachanwält:innen für Arbeitsrecht beraten bei Unstimmigkeiten und setzen Korrekturen durch.
  • HR-Coachings helfen, die Ergebnisse der Arbeitszeugnis Bewertung in Bewerbungsgesprächen konstruktiv einzusetzen.

6. Häufige Fragen zur Arbeitszeugnis Bewertung

Ist eine Bewertung Pflicht? Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis muss eine wertende Aussage zu Leistung und Verhalten enthalten.

Wie aktuell darf das Zeugnis sein? Bewerbungen sollten Zeugnisse enthalten, die nicht älter als drei Jahre sind. Ältere Dokumente verlieren an Aussagekraft.

Kann ich selbst Änderungen verlangen? Ja. Änderungen müssen jedoch begründet und realistisch sein. Untermauern Sie Ihre Forderung mit Leistungsergebnissen.

Fazit

Eine fundierte Arbeitszeugnis Bewertung schafft Transparenz und stärkt die eigene Verhandlungsposition im Bewerbungsprozess. Wer Formulierungen, Noten und mögliche Fallstricke kennt, vermeidet negative Überraschungen – und präsentiert sich souverän bei zukünftigen Arbeitgebern.

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